Die Ursprünge des Grafikdesigns liegen vor der aufgezeichneten Geschichte. Von der ur alten Höhlenkritzerei über frühe Entwicklungen im Druck bis hin zur Entstehung verschiedener Designstile im 20. Jahrhundert, hier ist eine Zeitleiste der Entwicklung des Grafikdesigns.
Frühe Innovationen in der visuellen Kommunikation und im Druck
15, 000 – 10, 000 v. Chr.: Piktogramme und Symbole in den Höhlen von Lascaux in Südfrankreich repräsentieren die erste bekannte visuelle Kommunikation.
- 3600 v. Chr.: Die Blau-Denkmäler, von denen angenommen wird, dass sie aus dem modernen Irak stammen, gelten als das älteste bekannte Artefakt, das Worte und Bilder kombiniert.
- 105 AD: Dem chinesischen Regierungsbeamten Ts'ai Lun wird die Erfindung des Papiers zugeschrieben.
- 1045 AD: Pi Sheng, ein chinesischer Alchemist, erfindet bewegliche Lettern, mit denen Buchstaben zum Drucken individuell platziert werden können.
- 1276: Der Druck kommt mit einer Papierfabrik in Fabriano, Italien, nach Europa.
- 1450: Johann Gensfleisch zum Gutenberg wird die Perfektionierung des Systems für den Buchdruck zugeschrieben.
- 1460: Albrecht Pfister illustriert als Erster ein gedrucktes Buch.
Revolutionäre Änderungen am Schriftbild
- 1470: Nicolas Jenson, der als einer der größten Schriftdesigner der Geschichte gilt, setzt einen neuen Standard für die Antiqua.
- 1530: Claude Garamond eröffnet die erste Schriftgießerei, entwickelt und verkauft Schriften an Druckereien.
- 1722: Die erste Schriftart Caslon Old Style, die später für den Druck der Unabhängigkeitserklärung verwendet wurde, wird entwickelt.
Die industrielle Revolution
- 1760: Die industrielle Revolution beginnt und bereitet die Voraussetzungen für Fortschritte in der Grafikdesign-Produktion vor.
- 1796: Der Autor Aloys Senefelder entwickelt die Lithographie, das erste "Flach"-Druckverfahren, das eine ebene Fläche nutzte und den Weg für den modernen Offsetdruck bereitete.
- 1800: Lord Stanhope erfindet die erste Druckmaschine, die vollständig aus Gusseisenteilen besteht, die ein Zehntel der Handarbeit früherer Druckmaschinen erfordert und das mögliche Papierformat verdoppelt.
- 1816: Die erste serifenlose Schriftart erscheint in einem Buch.
Design kommt zur Geltung
- 1861: Williams Morris, eine höchst einflussreiche Figur in der Designgeschichte, gründet seine Kunstdekorationsfirma.
- 1869: N. W. Ayer & Son, die als erste Werbeagentur gilt, leistet Pionierarbeit bei offenen Verträgen und nutzt bildende Kunst im Design.
- 1880: Die Entwicklung des Halbtonrasters ermöglicht es, dass das erste Foto mit der vollen Tonwertpalette gedruckt werden kann.
- 1890: Die Art Nouveau-Bewegung beginnt, dringt in alle Arten von kommerziellem Design vor und nutzt alle Arten von Kunst.
Moderne Designstile entstehen
- 1900: Der futuristische Designstil taucht auf, indem er traditionelle Merkmale fallen lässt und sich auf scharfe, gerade Linien konzentriert.
- 1910: Der Stil der Frühen Neuzeit entwickelt sich, der Fotos statt Illustrationen und minimalistische, geometrische Formen verwendet.
- 1910: Hero Realism ist von den Weltkriegen beeinflusst und stützt sich stark auf realistische Illustrationen von Menschen und eine starke Botschaft (zB Rosie the Riveter).
- 1919: Bauhaus eröffnet in Deutschland.
- 1920: Art déco mit seinen kühnen Geometrien und kontrastreichen Farben wird zum Mainstream.
Stile folgen der Popkultur
- 1932: Die Schriftart Times New Roman wurde von Stanley Morrison entwickelt und von der Times of London in Auftrag gegeben.
- 1940: Der Schweizer Designstil betont Negativraum, asymmetrische Layouts und starke Verwendung von serifenlosen Schriften.
- 1945: Die spätmoderne Bewegung entsteht und lässt konventionelle Layouts zugunsten geometrischerer Designs fallen.
- 1947: Der legendäre Grafikdesigner Paul Rand veröffentlicht sein erstes Buch, Thoughts on Design, das moderne Designer für die kommenden Jahrzehnte beeinflussen wird.
- 1950: Kitsch entsteht, betont hohen Kontrast, kräftige Farben, fantastische Bilder und Illustrationen von dramatisch posierten Menschen, die damals auf Filmplakaten beliebt waren.
- 1957: Helvetica wird von Max Miedinger entwickelt und entwickelt sich schnell zu einer beliebten Standardschrift.
- 1959: Das Magazin Communication Arts veröffentlicht seine erste Ausgabe und wird schnell zum Industriestandard.
- 1968: Inspiriert von Halluzinationen entsteht der psychedelische Stil mit Wirbeln, obskuren Schriftarten, die in Formen umgewandelt werden, und leuchtenden Farben.
- 1970: Illustrationen, die sich um Collagen und überlagerte Elemente drehten, wurden in der postmodernen Bewegung populär.
Die digitale Revolution
- 1990: Die erste Version von Adobe Photoshop wird veröffentlicht und revolutioniert die Arbeitsweise von Grafikdesignern.
- 2000: Grunge-Design taucht auf und verwendet grobe Texturen, um ein düsteres Gefühl darzustellen.
- 2010: Es entsteht der sogenannte Flat-Stil, der leuchtende Farben, minimalistische zweidimensionale Formen, scharfe Linien und großzügige Nutzung von Negativraum betont.
- 2016: Der abstrakte Schweizer Stil setzt den minimalistischen Trend fort und verzerrt und dekonstruiert Designs auf eine Weise, die zufällig erscheint.
- 2017: Cinemagraphs, Fotografien, bei denen eine kleine Bewegung gemacht wird, tauchen auf, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer im Durcheinander des On-Screen-Marketings zu erregen.